Ein Umstand, der auch in der Arbeit der Stiftung schon mal für Verwirrung gesorgt hat. Schließlich ist der äthiopische Kalender der Standard im täglichen Leben und bei Terminverabredungen – in der Zusammenarbeit mit ihren europäischen Kollegen müssen die äthiopischen Mitarbeiter der Stiftung stets beide Varianten auf dem Schirm haben.
„Ob der gregorianische oder der äthiopische Kalender gemeint ist, erschließt sich meistens aus dem Kontext – oder eben nicht“, lacht Benjamin Freiberg, einer von wenigen deutschen Mitarbeitern in unserer Zentrale in Addis Abeba.
Dort, wo es sein muss, wird der äthiopische Kalender auf die gregorianische Variante umgerechnet. Am Flughafen in Addis Abeba etwa geht man freilich nach der internationalen Norm, um ein Chaos zu vermeiden. Im Alltag ist jedoch der 13-monatige Kalender weitaus geläufiger, eine Umrechnung auf das 12-monatige Jahr den meisten Äthiopiern eher fremd.
So richtet sich das Schuljahr am Horn von Afrika genauso nach dem äthiopischen Kalender wie private Feierlichkeiten wie Geburtstage und religiöse Feiertage. Weihnachten oder Ostern wird deshalb an anderen Daten gefeiert als in Deutschland.