Unser Fundament
Gründung durch Karlheinz Böhm
1981 hat der prominente Schauspieler Karlheinz Böhm Menschen für Menschen ins Leben gerufen. Erschüttert von Berichten über die Hungerskatastrophe in der Sahelzone, nutzte er seine Bekanntheit um zu helfen: Seine legendäre Wette in der ZDF-Sendung “Wetten dass..?” brachte 1,2 Millionen Mark für die Menschen in Afrika ein. Seitdem setzt sich unsere Organisation dafür ein, die Lebensbedingungen der Menschen im ländlichen Äthiopien nachhaltig zu verbessern, und wirbt für ein partnerschaftliches Miteinander in der einen Welt. Dabei legen wir Wert auf politische und konfessionelle Neutralität.
Wut ist das Hauptmotiv für meine Arbeit – Wut über die Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich.
“Menschen für Menschen ist heute in Deutschland, Österreich und Belgien mit jeweils einer eigenen Organisation vertreten. Unser Büro in Addis Abeba, das von Menschen für Menschen Deutschland betrieben wird, koordiniert die Projektarbeit vor Ort und setzt diese im Auftrag aller Landesorganisationen um. Finanziert wird sie mit Mitteln aller europäischen Organisationen.
Unsere Vision
In einer Zeit, in der Ungerechtigkeit und Konflikte Verunsicherung wachsen lassen, sind wir davon überzeugt, dass jeder Einzelne von uns die Welt zum Besseren verändern kann. Wir stellen uns eine Welt vor, in der die Armut besiegt ist und alle Menschen faire Entwicklungschancen haben.
Unsere Mission
Menschen für Menschen gibt all jenen, die die Welt zum Besseren verändern wollen, die Möglichkeit, sich für Kinder, Frauen und Männer in Äthiopien einzusetzen, damit diese ihr Leben selbstbestimmt und aus eigener Kraft gestalten können. In unseren Projektregionen beweisen wir, dass unsere gemeinsame Arbeit in Äthiopien zu dauerhaft besseren Lebensbedingungen führt. Wir geben nicht auf, bis uns die Bevölkerung nicht mehr braucht.
Unser Ansatz
Unsere Stiftung will die Menschen im ländlichen Äthiopien in einem überschaubaren Zeitrahmen dazu befähigen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Dabei sind wir von der Vision geleitet, dass Äthiopien eines Tages nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen ist. Zugleich wollen wir die Bevölkerung in Europa für die Notsituation in armen Ländern sensibilisieren. Am Beispiel der Arbeit unserer Stiftung in Äthiopien schaffen wir Bewusstsein für die Erfordernisse nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit und illustrieren, wie geholfen werden kann. Informationsveranstaltungen, öffentlichkeitswirksame Kampagnen sowie Medienarbeit sind hierbei wichtige Instrumente.
Integrierte nachhaltige Entwicklung
Da die Probleme in den entlegenen Gebieten Äthiopiens miteinander verwoben sind, ist es selten sinnvoll, einzelne Missstände isoliert anzugehen. Deswegen setzen wir auf das Prinzip der integrierten nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit der Bevölkerung gehen wir in ausgewählten Projektregionen, die für eine nachhaltige Entwicklung nötigen Maßnahmen in fünf Schwerpunktbereichen an und verzahnen sie miteinander.
Aufforstung und neue landwirtschaftliche Methoden sichern gute Ernten und Lebensgrundlagen.
Brunnen und Quellfassungen in der Nähe der Dörfer verbessern Gesundheit und Hygiene.
Schulen und Ausbildungszentren schenken jungen Menschen Perspektiven für die Zukunft.
Gesundheitszentren und mobile Gesundheitshelfer bringen medizinische Versorgung zu den Familien und schützen Leben.
Handwerkskurse und Schulungen verhelfen zu zusätzlichen Einkommen und stärken die Existenz der Familien.
Für alle unsere Maßnahmen gilt: Sie müssen fundiert und auf Dauer angelegt sein und nach unserem Rückzug fortbestehen. Deswegen beteiligen wir in unseren Projekten die Bevölkerung von Anfang an und legen Wert auf Partizipation und einen Dialog auf Augenhöhe. Infrastruktureinrichtungen übergeben wir nach ihrer Fertigstellung an die lokalen Gemeinden und vermeiden so externe Abhängigkeiten.
Ziele für nachhaltige Entwicklung
2015 wurden im Rahmen der Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung vereinbart, die der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Diese Ziele richten sich nicht nur an Entwicklungs- und Schwellenländer, sondern auch an Industrienationen und fordern gemeinsames Handeln von Staaten, Zivilgesellschaft und Unternehmen. Menschen für Menschen setzt seit 1981 erfolgreich 13 der SDGs in Äthiopien um und trägt so zu einer ausgewogenen Weltgemeinschaft bei.
Unser Vorgehen in Äthiopien
Die rund 600 gut ausgebildeten äthiopischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für uns in den Projektgebieten tätig. Sie sind mit den ortsspezifischen Bedingungen vertraut und sprechen die lokalen Sprachen. Das schafft Vertrauen und fördert einen direkten Austausch mit den Menschen, die von unseren Projekten profitieren. Auf eigene Kräfte setzen wir, weil deren Einsatz für uns auf Dauer effektiver, kostengünstiger und nachhaltiger ist als fremde regionale Organisationen einzubinden. Bei Bedarf arbeiten wir mit weiteren äthiopischen Partnern zusammen (zum Beispiel bei Bauprojekten).
Um mit begrenzten Mitteln möglichst viel zu erreichen, plant Menschen für Menschen jedes Projekt sehr sorgfältig. Ausgangspunkt sind stets die konkreten lokalen Bedürfnisse, die wir im Austausch mit der Bevölkerung ermitteln.
Durch unseren integrierten Ansatz in der Projektarbeit, die Einbindung der Menschen vor Ort und unser langfristiges Engagement erreichen wir eine nachhaltige Verbesserung der Lebensumstände.
Nach der Übergabe eines Projekts an die Bevölkerung und die lokalen Behörden bleiben wir für die Menschen ansprechbar. Regelmäßig besuchen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ehemalige Projektgebiete. Durch ein systematisches Monitoring und Evaluationen überprüfen wir unsere Tätigkeit regelmäßig.
Dadurch verbessern wir uns stetig und sichern den dauerhaften Erfolg unserer Maßnahmen. Lesen Sie dazu unser Interview mit Agrarwissenschaftler Dr. Jochen Currle, der das Projektgebiet Merhabete evaluierte.
Zur Partnerschaft gehört Fairness. Das gilt nicht zuletzt auch beim Einsatz von Tagelöhnern. Seit 2014 verpflichten wir alle Bauunternehmen, die für uns Schulen in Äthiopien bauen, vertraglich dazu, allen Hilfskräften unabhängig von ihrem Geschlecht einen fairen Mindestlohn zu zahlen.
Außerdem ist für Arbeiten, die spezielle Risiken mit sich bringen, Schutzkleidung – etwa Helme oder Handschuhe – zur Verfügung zu stellen.
Bei der Projektarbeit legt Menschen für Menschen größten Wert auf Transparenz und Effizienz. Für jede der Implementierungsphasen legen wir Projektumfang, Ziele, Maßnahmen und Zuständigkeiten genau fest. Zugleich überprüfen wir im Rahmen unseres Projektmanagements unsere Ansätze und Prozesse regelmäßig und entwickeln sie weiter.
Damit die eingesetzten Spendengelder den größtmöglichen Nutzen bringen, wird der Projektverlauf systematisch dokumentiert und der Einsatz von Personal und Projektmitteln laufend überprüft. Zuständig hierfür ist zum einen das Projektmanagement gemeinsam mit den Monitoring-Verantwortlichen in den Regionen, die alle Maßnahmen detailliert planen und sie durch Fachkräfte begleiten und kontrollieren lassen. Zum anderen liegt die Verantwortung bei Fachleuten unseres Koordinationsbüros (PCO) in Addis Abeba. Dieses legt dem Vorstand der Stiftung turnusmäßig einen Jahresbericht vor, in dem für jedes Projekt detailliert Bilanz gezogen wird.
2012 haben wir ein umfassendes Wirkungsmonitoring der Projektplanung und -durchführung installiert. Neben Monitoring- und Evaluationsverantwortlichen in den Projektregionen sind dafür fest angestellte Monitoring- und Evaluationsverantwortliche in München und in Addis Abeba zuständig.
Mit dem Wirkungsmonitoring überprüfen wir systematisch die Wirkung unserer Aktivitäten. Es lässt wichtige Rückschlüsse auf die Projektarbeit zu und dient der kontinuierlichen Anpassung und Verbesserung der Projekte. Auch das Monitoring-System selbst wird ständig weiterentwickelt.
Evaluationen am Ende einer Projektphase oder des gesamten Projekts dienen dazu, die Relevanz, Effizienz, Effektivität und die Nachhaltigkeit der vorgenommenen Maßnahmen zu überprüfen. Dazu werden Ressourcen und Aktivitäten (Input), erzielte Leistungen (Output) sowie direkte und indirekte Wirkungen (Outcome und Impact) analysiert. Die Wirkungserfassung betrachtet Veränderungen in der Lebenssituation der Menschen und der Umwelt. Der Impact kann daher meist nicht nur den Maßnahmen einer einzelnen Organisation zugeschrieben werden, sondern auch Veränderungen des Umfelds sowie Maßnahmen weiterer Akteure, etwa der Regierung oder anderer Organisationen.
Die Evaluationen von Menschen für Menschen werden von externen Gutachter:innen durchgeführt und sind immer auch eine Bewertung der Projektarbeit. Die Ergebnisse fließen in die Programmplanung mit ein und dienen so der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Hilfsprogramme.
Jedes unserer integrierten ländlichen Entwicklungsprojekte gliedert sich in sechs Etappen, die einen geregelten Ablauf sicherstellen:
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Begleitete Geburt
Menschen für Menschen bietet Fortbildungskurse für Hebammen an, die die Mütter vor, während und nach der Geburt betreuen und sie in Sachen Familienplanung beraten. Mit 29 Euro finanzieren Sie eine begleitete Geburt inklusive Vor- und Nachsorge.