Projektgebiet Ankober
Allgemeine Informationen
Ankober ist einer der 23 Bezirke der North Shoa Zone und war einstmals Sitz des Königreichs von Shoa. Die Region liegt am Eingang zum afrikanischen Grabenbruch und lag auf der Handelsroute, die von der Afar Tiefebene in das Hochland führte. Der Hauptort Gorbela liegt 172 Kilometer nordöstlich von Addis Abeba. In Ankober leben über 110.000 Menschen auf 673 m² verteilt zwischen dem Hochland und dem Tiefland Richtung Afar.
Projektbeginn: 2021
Fläche: 673 m²
Bevölkerung: ca. 110.000
Lage: ca. 172 km nordöstlich von Addis Abeba
Ausgangslage vor Projektbeginn
Die Region ist schlecht erschlossen, viele der 19 Gemeinden sind nicht per Auto erreichbar. Dadurch bleiben ihnen viele Entwicklungen verwehrt, der Zugang zu Märkten ist erschwert. Die überwiegende Mehrheit der Bewohner lebt von der Landwirtschaft, deren Erträge kaum zum Überleben ausreichen. Gerade mal die Hälfte der Bevölkerung kann sich mit einwandfreiem Trinkwasser versorgen, die andere Hälfte muss sich Wasser aus ungeschützten Quellen holen, an denen sich auch die Tiere versorgen. Sieben der Gemeinden haben gar keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Durchfallerkrankungen sind die Folge, die insbesondere bei Kindern tödlich enden können.
Die 43 Schulen in Ankober sind mehrheitlich aus Holz und Lehm gebaut und damit Opfer von Termiten und Witterung. Aufgrund von fehlendem Mobiliar müssen viele der Kinder während des Unterricht auf dem nackten Boden sitzen.
Die Gesundheitseinrichtungen der Region sind schlecht mit Medikamenten und medizinischem Material ausgestattet, das Personal ist nicht ausreichend geschult, so dass die Versorgung der Bevölkerung unzureichend ist.
Die Frauen in Ankober sind verantwortlich für den Haushalt, die Kinder, das Wasser- und Brennholzholen und helfen auf dem Feld, haben dabei kaum eigene Einkünfte. Sie sind häufig Opfer von traditionellen Bräuchen, wie Beschneidung, Frühverheiratung oder Gewalt durch Männer.