Projektgebiet Illu Gelan
Allgemeine Informationen
Seit 2020 führt Menschen für Menschen in der Woreda (Bezirk) Illu Gelan ein integriertes ländliches Entwicklungsprojekt nach dem seit über 40 Jahren bewährten Prinzip durch. Illu Gelan liegt 200 Kilometer westlich von Addis Abeba in der West Shoa Zone des Regionalstaates Oromia.
In dem mehr als 423 km² großen Bezirk mit 18 Gemeinden leben ca. 86.000 Menschen mehrheitlich von Ackerbau und Viehzucht. In den zwei Regenzeiten, der kleinen von Mitte März bis Ende April und der größeren von Juni bis September fallen rund 900 mm Regen im Jahr. Der Hauptort des Bezirks ist Ijaji.
- Projektbeginn: 2020
- Fläche: 423 km²
- Bevölkerung: ca. 86.000
- Lage: rund 200 Kilometer westlich von Addis Abeba
Ausgangslage vor Projektbeginn
Der Boden in Illu Gelan ist durch Abholzung und Überweidung stark erodiert und ausgelaugt. Die Bauern benötigen Holz für den Haushalt, kennen aber keine Wiederaufforstung. Die Tiere weiden auf offenem Land und nehmen dem Boden vielerorts auch noch den letzten Schutz. Die Folge sind Auswaschungen und Erosionsgräben. Für die Feldarbeiten verwenden die Bauern zudem veraltetes Gerät und überholte Techniken.
Nur 21 Prozent der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Trinkwasser, Magen- und Darmerkrankungen sind die Folge. Wie in Äthiopien üblich, sind Frauen und Mädchen für das Holzsammeln und das Wasserholen zuständig, womit sie einen großen Teil des Tages beschäftigt sind. Mädchen können daher oftmals nicht zur Schule.
Die 33 Schulen in dem Projektgebiet sind aus Holz und Lehm gebaut und befinden sich in einem sehr schlechten Zustand. Schulbücher sind kaum vorhanden.
Die häufigsten Krankheiten in dem Bezirk sind Atemwegserkrankungen, Lungenentzündung, Arthritis und Durchfall. Die Behandlungsmöglichkeiten in den vorhandenen schlecht ausgestatteten medizinischen Einrichtungen in Illu Gelan sind begrenzt.
Frauen nehmen am wirtschaftlichen und sozialen Leben teil, werden aber traditionell benachteiligt. Sie tragen die Hauptlast im Haushalt, helfen bei der Feldarbeit, können aber kaum mitentscheiden und können aus Mangel an Kapital nicht für eigene Einkünfte sorgen.