Borena, ein gewagter Plan, der Früchte trägt
Schwerpunkt: Landwirtschaft
Vor drei Jahren erzählten Mitarbeitende von Menschen für Menschen dem Kleinbauern Belay Gebeye aus dem Dorf Miskabe im Projektgebiet Borena von einer Frucht, die ihm zu ein wenig Wohlstand verhelfen könnte: dem Apfel.
Belay ist 68 – in Äthiopien ein hohes Alter. Er hatte noch nie einen Apfel gesehen und wagte dennoch etwas Neues. Er pflanzte 20 kniehohe Apfelsetzlinge auf seinem Feld. Heute steht Belay zwischen 60 teils mannshohen Apfelbäumen. Er kann zwei Mal im Jahr ernten und die Früchte auf dem Markt verkaufen. Äpfel sind in Äthiopien begehrt, wer es sich leisten kann, zahlt den Stückpreis von 5 Birr, umgerechnet 22 Cent.
Rund 2.000 Birr, also knapp 90 Euro, setzt Belay heute pro Ernte um. Viel mehr als Getreide auf der gleichen Fläche einbringen würde. Fünf Bauern in Miskabe sind Belays Beispiel schon gefolgt. Menschen für Menschen stattete sie mit Baumscheren aus und schulte sie im Schneiden der Bäume, um damit deren Ertrag zu erhöhen. In der Projektregion Borena hat die Stiftung bereits 9.800 Apfelbaumsetzlinge verteilt. Mit ihnen wächst für Kleinbauern ein wenig Sicherheit heran.