
Projektgebiet Borena
Integriertes ländliches Entwicklungsprojekt: 2011 bis 2023
Allgemeine Informationen
Borena liegt im äthiopischen Hochland in der Provinz South Wollo im Regionalstaat Amhara. Das 980 Quadratkilometer große Gebiet erstreckt sich zwischen 1.100 und 3.500 Metern Höhe und ist in drei landwirtschaftliche Anbauzonen eingeteilt: 21 Prozent Hochland, 47 Prozent mittleres Hochland und 32 Prozent Tiefland, mit einer Durchschnittstemperatur von 18 Grad Celsius und einem durchschnittlichen Niederschlag von 900 Millimetern im Jahr. Die 180.000 Menschen in Borena leben mehrheitlich von der Landwirtschaft, deren Ertrag aber gerade zum Überleben ausreicht.
Projektbeginn: 2011
Projektabschluss: 2023
Fläche: 980 km²
Bevölkerung: ca. 180.000
Hauptort der Region: Mekane Selam (ca. 8.500 Einwohner)
Lage: ca. 580 km nördlich von Addis Abeba

Ausgangslage und erste Maßnahmen

Eine 2010 von Menschen für Menschen durchgeführte Bedarfserhebung belegt, dass in Borena durch Trockenheit, Abholzung und Überweidung die Böden erodiert und ausgelaugt sind. Holz wird für den Bau und zum Kochen benötigt. Das Vieh weidet auf offenem Land und nimmt dem Boden den letzten Schutz: bei Regen wird der unbefestigte Boden weggeschwemmt und hinterlässt sogenannte Gullies, Erosionsgräben.
In der ersten Projektphase wurden knapp 19 Kilometer solcher Gräben mit 1.900 Gabionen – steingefüllten Stahlkörben – zur Landrückgewinnung stabilisiert.


Die Bauern verwenden schlechtes Saatgut und überholte Techniken in der Landwirtschaft, und kennen kaum Gemüseanbau. Das Vieh ist häufig Opfer von Krankheiten, die veterinärmedizinische Versorgung ungenügend.rnrnZu Beginn des Projektes von Menschen für Menschen hatten 49 Prozent der Menschen in Borena Zugang zu sauberem Trinkwasser. Nach der ersten dreijährigen Projektphase konnte der Zugang bereits auf 56,3 Prozent gesteigert werden. Der Rest der Bevölkerung muss sich noch immer mit Wasser aus verschmutzten Stellen versorgen. Die Folge sind Magen-Darm-Erkrankungen, insbesondere Kinder leiden darunter.


Über 90 Prozent der Schulgebäude in Borena sind aus Holz und Lehm gebaut. Sie befinden sich in sehr schlechtem Zustand und sind zu klein. Durch den Neubau von Schulen seit 2011 konnte die Zahl der eingeschriebenen Schüler um über 5.000 auf knapp 44.500 erhöht werden.
Die vorhandenen Gesundheitszentren sind schlecht ausgerüstet, das Personal ungenügend geschult. Malaria, die Augenerkrankung Trachom, Kropf, Darminfektionen und HIV/AIDS gehören zu den häufigsten Krankheiten in Borena.
Frauen leisten über zwölf Stunden pro Tag unbezahlte Arbeit, mehr als ihre Männer. Sie tragen die Hauptlast im Haushalt, helfen bei der Feldarbeit, verfügen aber nicht über eigene Einkommensmöglichkeiten.


Spendenbarometer für Borena
Kleine Eingriffe, etwa einige Obstbaumsetzlinge oder eine einfache Schulung, können große Veränderungen herbeiführen. Über hunderttausend Kinder, Frauen und Männer in Borena profitieren täglich direkt und indirekt von den seit 2011 umgesetzten Maßnahmen.