Bauer bewässert seine Felder.

Bewässerungsanbau für bessere Ernten

Abgeschlossenes Projektgebiet Borena (2011 - 2023)
Schwerpunkt: Landwirtschaft

Über 70 Prozent der Menschen in Äthiopien leben von der Landwirtschaft. Die vorherrschenden tradierten Anbau- und Viehzuchtmethoden bringen meist nur schmale Erträge. Häufig gefährden sie zudem lebenswichtige Ressourcen. Menschen für Menschen unterstützt die Bauernfamilien mit einem Maßnahmenpaket, das an den drängendsten und folgenreichsten Problemen in der jeweiligen Region ansetzt. Fast überall spielt dabei der Kampf gegen die Erosion und Verarmung der Böden eine tragende Rolle. 

Die Bauernfamilien im Projektgebiet Borena haben mit enormen Problemen zu kämpfen. Vor allem in den mittleren und oberen Höhenlagen sind die Böden stark erodiert. Die Bäume, deren Wurzeln einst den Boden stabilisierten, wurden gefällt, weil die Bauern Anbauflächen, Bau- und Brennholz benötigen. So schwemmt der Regen den wertvollen Mutterboden weg. Die Folge: Die Äcker geben immer weniger her, die nutzbare Fläche nimmt weiter ab, neues Land muss gerodet werden – ein Teufelskreis. Dabei reichen die Ernten selbst in guten Zeiten oft kaum aus, um die Familien zu ernähren. Kommen dann noch Trockenperioden, Schädlingsbefall oder Krankheiten hinzu, müssen Menschen und Tiere hungern.

Borena verfügt über reiche Wasserressourcen. Die Bauern schöpfen deren Möglichkeiten jedoch bei Weitem nicht aus. Zwar werden traditionell kleine Kanäle und Teiche angelegt, um Getreide und Gemüse in Trockenzeiten bewässern zu können, doch bleibt der Landbau in weiten Teilen abhängig von Wettereinflüssen. Die aber werden mit den aktuellen klimatischen Veränderungen immer unvorhersehbarer.

Landwirt bei der Feldarbeit.
Ein Landwirt kann dank des neuen Bewässerungsprojekts seine Ernten verbessern.

Die Bewässerungssysteme zu verbessern und mit ihrer Hilfe die Erträge der Bauern zu steigern, war deshalb 2013 eine unserer wichtigsten Maßnahmen. Wir konnten eine Bewässerungsanlage für 18 Hektar Land optimieren. Weiter stellten wir 20 Familien je eine Anlage zur Tröpfchenbewässerung zur Verfügung. Wir motivierten die Bauern, sich in Nutzer-Vereinen zusammenzuschließen und an Trainings teilzunehmen. Dort vermittelten wir ihnen, wie sie die Bewässerungsanlagen nutzen und warten können, welche Pflanzen sich für den Bewässerungsanbau eignen und wie eine gerechte Verteilung des Wassers unter den Nutzern sichergestellt werden kann.

Damit die Familien auf dem bewässerten Land möglichst hohe Erträge erzielen können, führten wir gleichzeitig neue Methoden des Gemüseanbaus ein, schulten die Bauern zu Verfahren des Pflanzenschutzes und errichteten Getreidespeicher, in denen die Ernte vor Schädlingen geschützt ist.

Mitarbeiterin von Menschen für Menschen beaufsichtigt die Projektarbeit.
Eine Mitarbeiterin von Menschen für Menschen in der Projektregion Borena beaufsichtigt das Bewässerungsprojekt.

Um die Qualität und Vielfalt der Anbauprodukte zu steigern, stellten wir verbessertes Saatgut und Setzlinge für Gemüse, Getreide, Ölsaaten, Wurzelfrüchte sowie verschiedene Obstsorten bereit.

Daneben setzten wir den Kampf gegen die Erosion weiter fort, ohne den allen anderen Anstrengungen buchstäblich der Boden entzogen würde. Unsere Mitarbeiter in Borena kontrollierten Erosionsgräben und dämmten sie ein, zogen Baumsetzlinge heran und verteilten sie, bepflanzten Dämme mit Setzlingen und sensibilisierten Bauern für die Zusammenhänge der Bodenerosion und mögliche Gegenmaßnahmen.

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