
Unruhen in Äthiopien: Was wir aktuell über die Lage vor Ort wissen
Es sind sehr beunruhigende Nachrichten, die uns derzeit aus Äthiopien erreichen. Nach der Ermordung des Künstlers und Aktivisten Hachalu Hundessa in der vergangenen Woche sind Unruhen in vielen Teilen des Landes ausgebrochen, die bis zum heutigen Tag über 160 Todesopfer gefordert haben.
Die Situation ist nach wie vor unübersichtlich. Informationen fließen nur spärlich, denn der Internetzugang ist weiterhin unterbrochen und auch die Telekommunikation funktioniert nur stark eingeschränkt. Die Kommunikation mit den Kollegen in Addis Abeba und untereinander in Äthiopien ist außerordentlich schwierig.
Aktuell sind alle unsere Mitarbeiter in Sicherheit und keinem ist etwas zugestoßen. In unserer Zentrale in Addis mussten die Kollegen zeitweise zuhause bleiben, um sich nicht durch randalierende Gruppen oder brennende Autos in Gefahr zu begeben. Aktuell ist die Lage durch ein sehr hohes Aufgebot an Sicherheitskräften ruhiger und unsere Mitarbeiter sind zur Arbeit zurückgekehrt.
Lage in den Projektgebieten auf dem Land ruhiger
In den Projektgebieten auf dem Land, insbesondere in den Gebieten in der Region Amhara, ist die Lage wesentlich ruhiger. Die Arbeit – aktuell vor allem Pflanztätigkeiten in der beginnenden Regenzeit – kann weitergeführt werden. Reisen zwischen den Gebieten sind jedoch aktuell kaum möglich.
Durch die Corona-bedingten Lockdown-Maßnahmen ist die ohnehin schon schwierige Situation des Landes im Moment noch angespannter. Wir führen unsere Aktivitäten jedoch so gut es geht und im Sinne der Menschen weiter und hoffen auf eine weitere Beruhigung und Befriedung in den nächsten Wochen und Monaten.
Seit einigen Tagen hat die große Regenzeit in Äthiopien eingesetzt und es regnet unaufhörlich – wir wünschen uns sehr, dass der Regen auch die erhitzten Gemüter etwas abkühlen kann!