Den Oberarm frei machen, ein kurzer Schmerz – schon ist es vorbei: Wir alle kennen das Prozedere aus den vergangenen Jahren nur zu gut. Die Schülerinnen und Schüler der Roman Dega Kedida Schule im südlichen Äthiopien lassen es an diesem Tag im Mai 2023 über sich ergehen. Gesundheitsmitarbeiter der lokalen Behörden verabreichen ihnen die Impfung gegen Covid-19, sie besuchen dafür auch Familien zuhause. Während bei uns rund 76 Prozent der Bevölkerung grundimmunisiert sind und sich einige Gedanken über ihre dritte Auffrischung machen, haben viele Äthiopierinnen und Äthiopier bis heute keinen einzigen Piks gegen das Virus erhalten. Das liegt an dem Fehlen von Infrastruktur und Personal, aber vor allem an der ungerechten Verteilung der Impfstoffe: Laut Unicef haben die G20-Staaten 15-mal so viele Impfdosen pro Kopf erhalten wie Länder in Subsahara-Afrika, und die zugesagten Impfstoffspenden kommen viel zu langsam an. Zumindest die Mädchen und Jungen an dieser Schule dürfen sich über den Schutz aus der Spritze freuen.