Zwischen den Bäumen flattern Dickschnabelraben, Ankobergirlitze und Weißwangen-Turakos. „Ich liebe es, sie zu beobachten“, freut sich Begashaw „Viele sind unfassbar bunt, wie gemalt.“ Der Wald ist ein Hort der Biodiversität: Tüpfelhyänen, Zibetkatzen und Antilopen leben hier und die endemischen Dschelada-Blutbrustpaviane.
Doch die Tier- und Pflanzenvielfalt ist bedroht: Die wachsende Bevölkerung um das 6.000 Hektar große Waldgebiet lebt in ärmlichen Verhältnissen. Illegal gejagte Wildtiere dienen als Nahrung, die Bäume als Baumaterial und Feuerholz. Auf frei geschlagenen Flächen betreiben die Menschen Ackerbau.
Begashaw würde nie ein Tier jagen oder einen Baum schlagen. Stattdessen sammelt er abgebrochene oder vertrocknete Stämme und Äste. Oder er nutzt die Bäume, die er am Rande seiner Felder anpflanzt. „Wir verehren unseren Wald“, sagt der 45-Jährige. „Er sorgt dafür, dass es bei uns mehr regnet als anderswo und wegen ihm kommen Menschen aus aller Welt.“