Familie in der Projektregion Ginde Beret
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Projektgebiet Ginde Beret

Allgemeine Informationen

Die West-Shoa ist eine der bedürftigsten Gegenden Äthiopiens. Die Projektregion Ginde Beret liegt mit einer Fläche von 1.200 Quadratkilometern etwa 180 km nördlich von Addis Abeba und beherbergt circa 104.595 Einwohner.

  • Projektbeginn: 2011
  • Fläche: 1.200 km2
  • Bevölkerung: ca. 104,595
  • Hauptort der Region: Kachisi
  • Lage: ca. 180 km nördlich der Hauptstadt Addis Abeba
Übersichtskarte der aktuellen Projektgebiete

Ausgangslage vor Projektbeginn

Die Bevölkerung in Ginde Beret lebt in erster Linie von der Landwirtschaft und Viehzucht, welche in dieser Region durch unvorstellbare Mühen gekennzeichnet ist. Die landwirtschaftliche Produktion in der Region ist sehr gering, die Ernten fallen häufig mager aus. Dürre, der Verlust der Bodenfruchtbarkeit, Erosion, Schädlinge und Pflanzenkrankheiten schmälern die Erträge der Bauern noch weiter. Traditionelle Anbaumethoden und Nutzpflanzen können die Bevölkerung kaum ernähren. Ausschlaggebend ist auch, dass die Bauern keinerlei Kenntnis von Wasser- oder Bodenkonservierung haben.

Da das Gebiet kaum bewaldet ist und alle verfügbaren Flächen zur Landwirtschaft herangezogen werden, gibt es auf der einen Seite einen hohen Bedarf an Feuer- und Nutzholz, auf der anderen Seite führt die Abholzung der verblieben Holzbestände zu einem immer größer werdenden Erosionsproblem, das wiederum nutzbare Ackerflächen bedroht. Viehdung wird ebenfalls zum Feuer machen benutzt und fehlt daher als natürlicher Dünger im Boden.

Die Wasserversorgung der Bevölkerung ist ebenfalls sehr schlecht. Nur 23 Prozent aller Bewohner haben Zugang zu Trinkwasser. Die Menschen schöpfen ihr Trinkwasser aus Löchern, die voll mit Schmutz und Krankheitserregern sind und oft weit von den Dörfern und Hütten entfernt liegen. Frauen und Mädchen müssen täglich stundenlange Fußmärsche bestreiten, um Wasser zu holen. Das verschmutze Wasser verursacht häufig infektiöse Durchfallerkrankungen, die oft lebensbedrohlich sind. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung ist auf sehr niedrigem Niveau.

Wasserstelle im Projektgebiet Ginde Beret

Die wenigen medizinische Einrichtungen die es gibt, sind überlastet und nur schlecht ausgerüstet. Es fehlt an Material und Medikamenten. 42 Prozent der Bevölkerung haben keinen Zugang zu Geburtshilfe oder kurativen Behandlungen. Malaria, Parasitenbefall, Durchfälle, Infektionen der oberen Atemwege, infektiöse Augenkrankheiten, Gastritis, Lungenentzündungen und sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV sind verbreitet.

Die Möglichkeiten zur Schulbildung in Ginde Beret sind nicht für alle Kinder verfügbar. Oft sind die Schulen zu weit vom Wohnort. Die bereits bestehenden Schulen sind Hütten aus Holz und Lehm mit Rieddach, ohne Fenster oder Einrichtung. Die Kinder sitzen dicht gedrängt am Boden. So lernt ein Großteil der Kinder nur ein absolutes Minimum wie den eigenen Namen zu schreiben. Außerdem bieten diese Schulen kaum Platz für alle schulpflichtigen Kinder. So leben die Kinder später, wie ihre Eltern jetzt, als Selbstversorger von der Hand in den Mund. Immer abhängig davon, ob die nächste Ernte ertragreich genug sein wird, um die Familie zu ernähren.

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