Wasserversorgung für die Kleinstadt Ginager
Schwerpunkt: Wasser
Menschen für Menschen führte ein größeres Einzelprojekt in Asagirt durch: den Aufbau einer kompletten Wasserversorgung für die Kleinstadt Ginager. Unterstützt wurde das Vorhaben durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Ginager ist der Hauptort des Projektgebiets Asagirt. Obwohl es in der Region Flüsse, Quellen und Grundwasserressourcen gibt, haben die wenigsten ihrer Bewohner Zugang zu sauberem Trinkwasser. So auch die 2.700 Einwohner von Ginager. Wer es sich leisten konnte, erwarb dort Wasser bei Verkäufern in der Stadt. Die weitaus meisten Bewohner bezogen ihr Wasser jedoch aus Quellen in der Umgebung, die nur in mehrstündigen Fußmärschen zu erreichen und oft verunreinigt waren.
Verschärft wurde die Notlage durch Hunderte von Kindern aus der Umgebung, die in Ginager die Schule besuchen. Damit sind in dem Städtchen täglich rund 4.000 Menschen mit Wasser zu versorgen.
Lokale Bevölkerung arbeitet unentgeltlich mit
Außerhalb der Stadt wurden drei Quellen eingefasst und – über eine Länge von insgesamt 1.890 Metern – Fallrohre installiert, durch die das Quellwasser in ein Auffangbecken gelangt. Von dort wird es über eine 1.600 Meter lange Steigleitung zu einem Wasserreservoir befördert.
Bei einem Fassungsvermögen von 75 Kubikmetern sichert das Reservoir die Versorgung der Stadt für mindestens acht Stunden täglich. Es speist acht öffentliche Entnahmestellen und versorgt zusätzlich auch das Gesundheitszentrum des Ortes sowie zwei Schulen. Für das Verteilungsnetzwerk wurden insgesamt über sechs Kilometer Rohre verlegt.
Alle manuell ausgeführten Aushubarbeiten und auch das Wiederauffüllen der Gräben nach dem Verlegen der Leitungen übernahm die lokale Bevölkerung unentgeltlich selbst.
Zusätzlich wurde ein Gebäude für das Wasserkomitee errichtet. Letzteres wartet und verwaltet die Anlage und legt die Wassergebühren fest. Solange die Stromversorgung über den Generator läuft, kosten 20 Liter 0,5 Birr (etwa 2 Eurocent). Kommt der Strom künftig aus dem öffentlichen Netz, dürfte sich dieser Normalpreis auf die Hälfte verringern. Für arme Einwohner gilt generell ein reduzierter Tarif.