
Gesundes Wasser für Wogdi
Schwerpunkt: Wasser
Im ländlichen Äthiopien haben acht von zehn Menschen nicht genug zu trinken. Brunnen und Quellen sind rar und häufig mit Krankheitserregern verschmutzt. Die Mädchen und Frauen, deren Aufgabe das Wasserholen ist, müssen bis zur nächsten Wasserstelle oft viele Stunden gehen. Gemeinsam mit der Bevölkerung bauen wir deshalb Brunnen, Quellfassungen und Auffangbecken für Regenwasser. Ist eine neue Wasserstelle fertig, vermitteln wir den Bauern, wie sie das Wasser sauber halten, die Anlage pflegen und mit speziellen Bewässerungstechniken Wasser sparen können.
Nach einem Bericht der Behörden aus dem Jahr 2011 hatten nur knapp 49 Prozent der Bevölkerung Wogdis Zugang zu sauberem Trinkwasser: Die 236 Wasserstellen, die die Regierung in den vergangenen Jahren bauen ließ, wurden von rund 72.800 Menschen genutzt. Sanitäre Anlagen standen lediglich für 18 Prozent der Einwohner Wogdis zur Verfügung. Ein großer Teil der Bevölkerung war damit noch immer auf entfernte und oft stark verschmutzte Wasserstellen angewiesen. Viele Menschen wurden dadurch krank. Vor allem Darmparasiten und Augenentzündungen wie das Trachom waren sehr häufig. Zudem mussten Frauen und Mädchen häufig über dreistündige Märsche zurücklegen, um Wasser zu holen. Hinzu kam, dass auch die bereits ausgebauten Wasserstellen oft nicht die Anforderungen einer sicheren Versorgung erfüllten. Viele funktionierten nicht, meist weil sie nicht fachmännisch gebaut oder unsachgemäß genutzt wurden.
Bis Juni 2017 hat Menschen für Menschen im Projektgebiet Wogdi 51 Wasserstellen bzw. sowie bestehende Wasserstellen instandgesetzt. Bereits vor dem Beginn der Arbeiten wurden 14 Wasserkomitees gebildet. Die Gemeinden wählten dazu gleich viele Männer wie Frauen aus ihren Reihen.

Aufgabe der Wasserkomitees war es zunächst, Gemeindemitglieder zur Mitwirkung beim Bau und Management der Wasserstellen zu motivieren. Dazu schulten wir 87 Komitee-Vertreter in intensiven Trainings. Fragen des Betriebs, der Wartung und des Managements der Wasserstellen wurden dabei ebenso angesprochen wie Themen der Hygiene und der sanitären Bedingungen. Außerdem prüften wir die Wasserqualität und nahmen, wo nötig, Maßnahmen zur Desinfektion vor.