Doch zu helfen ist gar nicht so einfach: Die Menschen sind skeptisch. Auch Tashome hatte schon vor knapp zwei Jahren die Chance erhalten, an landwirtschaftlichen Trainings teilzunehmen und verbessertes Saatgut zu erhalten. „Doch wie viele andere Bauern war ich misstrauisch“, gibt Tashome zu. „Wir fragten uns: Warum wollen uns die Fremden helfen? Haben sie eine geheime Absicht?“
Bei den Zusammenkünften mit den Frauen aus dem Dorf war Ababaye immer eine der stillsten: Der angenommene Makel, eine uneheliche Tochter geboren zu haben, saß tief. Dass sie jetzt zum ersten Mal offen von dem Verbrechen erzählt, das ihr angetan wurde, hat mit Kassech Zewde zu tun.
Die 38-Jährige ist in Rogie der Fortschritt in Person. Vor einem Jahr kam die Sozialarbeiterin von Menschen für Menschen in das entlegene Dorf im neuen Projektgebiet Dano. Bis in die entlegensten Weiler schickt die Äthiopienhilfe ihre einheimischen Fachleute. Sie leben monate- und jahrelang mitten unter den einfachen Bauern, arbeiten Tag für Tag für die Weiterentwicklung der Menschen.