Bildung in den Dörfern
Schwerpunkt: Bildung
“Vor 20 Jahren gab es das Dorf, in dem ich jetzt unterrichte, noch gar nicht. Doch die Bevölkerung von Äthiopien wächst, also siedeln die Menschen auch in abgelegenen und wenig fruchtbaren Gegenden.” Heute besuchen 597 Kinder die von Menschen für Menschen gebaute Schule in Hate im Projektgebiet Borecha – manche nehmen dafür lange Fußmärsche auf sich. In dem soliden Gebäude ist Unterricht viel besser möglich als in den Holzhütten, die in vielen Dörfern als Schulen dienen. Leider versteht hier draußen nicht jeder, wie wichtig Bildung ist. Viele Eltern wollen, dass ihre Söhne und Töchter auf dem Hof mithelfen, statt zu lernen. Also besuchen wir die Leute und erklären ihnen, dass ein Schulabschluss ihren Kindern große Chancen eröffnet.
“Deshalb sind wir hierhergekommen – meine Frau Chuchu Hussein und ich. Wir haben uns auf einem Lehrerseminar kennengelernt und wenig später geheiratet. Hier draußen müssen wir auf viele Annehmlichkeiten verzichten: Zur Wasserstelle läuft man eine halbe Stunde, es gibt keinen Strom, keine Geschäfte, keine Kneipe, keinen Fernseher.
Wenn mal ein spannendes Fußballspiel läuft, kann ich nur hoffen, dass mein Radio Empfang hat. Was aber viel wichtiger ist: Hier können wir Wissen vermitteln – und so viel bewegen.”
– Abdi Sorama, Lehrer an der Hate Higher Primary School