Das Leben der Eheleute Fayisa und Tadelu in Nono Benja scheint aussichtslos. Ihre Familie lebt von der Hand in den Mund. Ständig leiden sie unter Malaria und Durchfallerkrankungen, haben kein sauberes Trinkwasser. Doch seit einem Jahr engagiert sich Menschen für Menschen in ihrer Heimat und so trauen sich die Kleinbauern wieder zu hoffen.
Auf dem Hof von Tadelu Mosisa gackert und piepst es. Läuft die Bäuerin zwischen ihrer Wohnhütte und dem Kochverschlag zu den Feldern der Familie, muss sie aufpassen, dass sie auf keines der Küken tritt. Überall tapsen sie umher. Hühner picken Samen vom Boden. Ein Hahn kräht.
Die Vogelschar ist Teil von Tadelus Zukunftsplan. „Ich verkaufe die Eier auf dem Markt“, erklärt die 35-jährige. Einige lässt sie von den Hennen ausbrüten. Mit den Küken vergrößert sie ihr Hühnervolk oder verkauft sie. Vom Erlös möchte sie ein Schaf anschaffen. Es soll die Familie mit Milch versorgen und Tadelu Lämmer schenken, die sie auf dem Markt anbieten kann. Irgendwann, so hofft Tadelu, wird sie genug Geld für eine Kuh haben. „Ich bin fest entschlossen, das zu schaffen.“