
Film-Empfehlung auf ARTE: Zu viel Konsum? Zu viele Menschen? Die Erde am Limit
Wir möchten Ihnen einen Film empfehlen: Zu viel Konsum? Zu viele Menschen? Die Erde am Limit
Dieser eindrucksvolle Dokumentarfilm der Regisseurin Lourdes Picareta handelt von der globalen Bevölkerungsentwicklung und dem Ressourcenverbrauch weltweit.
Gedreht wurde auch in einem unserer Menschen für Menschen Projektgebiete im Süden von Äthiopien. Wir freuen uns über die wunderbaren Bilder aus Boreda, über das respektvolle Porträtieren seiner Einwohnerinnen und Einwohner und die Interviews vor Ort mit dem zuständigen Projektleiter Tesfa Gebrekidan.

Äthiopien ist eine von drei von Picareta gewählten Regionen der Welt, die exemplarisch für unterschiedliche Lebensstile stehen und entsprechend unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Zukunft haben.
Wir empfehlen den Film von Herzen, weil er zu Diskussionen anregt und auch Handlungsoptionen aufzeigt. Er ist noch bis zum 23. April 2025 in der ARTE Mediathek verfügbar.
Worum es in dem Dokumentarfilm geht
Wir stehen vor einer doppelten Überbevölkerung: Im sogenannten globalen Süden wächst die Bevölkerung stetig, im globalen Norden hingegen geht zwar die Bevölkerung zurück, dennoch steigt der Ressourcenverbrauch stetig.
An Beispielen aus Italien, China und Äthiopien werden unterschiedliche Lebensstile und deren Auswirkungen auf unsere (nahe) Zukunft gezeigt. Es wird die kritische Frage gestellt, ob die wachsende Bevölkerung in Subsahara-Afrika wirklich der Grund für die Ressourcenknappheit ist oder ob nicht viel mehr Konsumverhalten, Energieverbrauch und der damit verbundene Emissionsausstoß im globalen Norden die Ursache unserer weltweiten Krise ist.
Neben den porträtierten Paaren in Italien und China zeigt der Film am Beispiel der Arbeit von Menschen für Menschen in Äthiopien, wie gut durchdachte Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe mit der lokalen Bevölkerung ein Umdenken anstößt: Bildung für Frauen, Männer und Kinder sowie passende Maßnahmen für eine gesunde und resiliente Landwirtschaft erlauben den Menschen ein Leben in Würde mit ausreichend Essen, einem zusätzlichen Einkommen und einer Verringerung der Geburtenrate.
Die große Frage ist, ob es möglich sein wird, mit der weiteren Entwicklung in Äthiopien, das hier exemplarisch für Länder des globalen Südens steht, die Fehler der Industrieländer zu vermeiden und einen nachhaltigen Lebensstil zu etablieren. Denn die Historie zeigt, je besser es einer Gesellschaft geht, desto größer wird der Wunsch nach einem „guten Leben“, welches mit mehr Konsum und damit mit mehr Emissionen einhergeht.
Die zweite Frage ist, ob die Industrieländer es schaffen werden, ihren Energieverbrauch und die dadurch verursachten Emissionen drosseln.
Wir haben keine Zeit, lange über diese Fragen nachzudenken, sondern sollten uns schleunigst daran machen, sie zu beantworten.