Vielen Schulabgängern im ländlichen Äthiopien fehlen berufliche Perspektiven. Auch Adane Mekonnen war vor nicht allzu langer Zeit noch einer von ihnen. Seine Tage liefen in etwa nach folgendem Drehbuch ab: sich mit Freunden auf der Straße treffen, ein wenig rumhängen und den Tag vorbeiziehen lassen. Vielleicht ein paar Runden Tischfußball, später ein paar Bier.
Nicht unbedingt Beschäftigungen, mit denen ein 21-Jähriger langfristig glücklich wird: „Es ist schrecklich, als junger Mensch mit Energie und Tatendrang die Familie nicht unterstützen zu können. Ich fühlte mich machtlos“, sagt der 21-Jährige heute. Eine Ausbildung oder gar den Besuch einer Universität konnte sich Adane, der die 12. Klasse erfolgreich abgeschlossen hatte, nicht leisten. Die Landwirtschaft bot ihm ab und an Gelegenheitsjobs, doch berufliche Optionen gab es für junge Erwachsene in seinem Alter kaum.