Der Umschlag der vollgeladenen Container in Modjo ist ein wichtiger Zwischenschritt in einem langen und verzweigten logistischen Prozess, über den Waren aus Europa und anderen Ländern nach Äthiopien gebracht werden. „Am Anfang steht der Bedarf aus unseren Projektgebieten“, erklärt Yosef Abdisa. Er ist in der äthiopischen Projektzentrale von Menschen für Menschen für die Logistikthemen verantwortlich. Zunächst schaut er, welche Waren in Äthiopien selbst in der geforderten Qualität verfügbar sind. „Bänke und Tische für Schulklassen finde ich mittlerweile gut vor Ort. Auch einige Baustoffe oder moderne Bienenkörbe“, zählt Yosef Abdisa auf. Für diese Produkte startet er eine Ausschreibung unter äthiopischen Firmen. Das beste Preis-Leistungsverhältnis gewinnt. Den Rest der Bestellung gibt er an das Team Einkauf und Logistik im Stiftungsbüro in München weiter.
Yosef Abdisa und seine Kollegen kümmern sich auch um den Weitertransport der Ware im Land. Lange Stahlrohre ebenso wie empfindliche Mikroskope müssen auf Lastwagen und Autos verteilt werden, damit sie sicher die abgelegenen Projektregionen erreichen. „Das ist besonders zur Regenzeit eine große Herausforderung“, sagt Yosef Abdisa, „die Straßen sind dann oft in einem noch schlechteren Zustand als ohnehin schon.“ Die Stiftung hat viel vor: Mehrere Schulen sind in Planung, für Wasserversorgungssysteme müssen elektrische Pumpen und Generatoren herbeigeschafft werden und das TVET in Bure steht kurz vor der Fertigstellung – rund 2.000 Maschinen, Geräte und Werkzeuge stehen für seine Ausstattung auf den Importlisten. Die Arbeit für die Logistikexperten bei Menschen für Menschen wird also auch in Zukunft nicht weniger.