Wer sich nachmittags dem Sportplatz der Oberstufenschule in Seyo nähert, hört sie von weitem: Etwa 30 Fußballspieler laufen in drei Reihen hintereinander, reißen erst ihr linkes, dann ihr rechtes Bein nach hinten, klatschen hinter dem Rücken die Hände zusammen. Der Pfiff einer Trillerpfeife ertönt. Die Sportler schauen zu ihrem Trainer Getachew Abdisa. Er schmeißt sich zu Boden, drückt seine Fäuste in die Erde und seinen Körper zum Liegestütz in die Höhe. Seine Schützlinge machen es ihm nach. „Noch zwanzig!“, ruft er. Schweiß tropft von den Gesichtern, den Körpern der Männer.