Um sich von der Konkurrenz abzuheben, verschönerte er seine Bajaj: Er ließ eine Tür für die Gäste einbauen, hat die Sitze zusätzlich gepolstert. Eine Zeichnung seines Lieblingssängers Bob Marley ziert das Fahrzeugheck. Vorne, über dem Reifen, prangen zwei Leoparden: „Sie stehen für Stärke“, erklärt Amare. Der 28-Jährige hat nicht immer als Taxifahrer gearbeitet. Er ließ sich zum Lehrer ausbilden und wurde in einer sehr ländlichen Gegend eingeteilt. „Dort zu leben und zu unterrichten war extrem hart. Ich habe kaum Geld verdient“, berichtet Amare. Vor drei Jahren beschlossen seine Eltern, ihm eine Alternative zu schaffen und kauften ihm eine der Rikschas. Den Kaufpreis von umgerechnet rund 2.000 Euro stotterte er bei ihnen ab. Als das Fahrzeug kaputtging, investierte er in ein neues Modell.
Amare ist froh über seinen Berufswechsel. Er lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen und erlebt mit ihnen auch ganz besondere Momente: „Ich bringe häufig Frauen mit Wehen ins Krankenhaus. Wenig später hole ich dann strahlende Mütter mit ihren Neugeborenen ab“, erzählt er. „Das mitzuerleben, macht mich sehr glücklich.“