Heuschreckenplage in Ostafrika: Menschen für Menschen beobachtet Situation aufmerksam

Heuschreckenplage in Ostafrika: Menschen für Menschen beobachtet Situation aufmerksam

07.02.2020

Heuschrecken bedrohen derzeit die Lebensgrundlage von Millionen Menschen in Ostafrika sowie in Teilen Asiens und der arabischen Halbinsel. Es ist die schlimmste derartige Plage seit Jahrzehnten. Riesige Schwärme der Afrikanischen Wüstenheuschrecke legen bis zu 150 Kilometer am Tag zurück und lassen, wenn sie weiterziehen, ganze Landstriche kahlgefressen zurück. Ein Desaster für die betroffene Bevölkerung, die zu großen Teilen von der Landwirtschaft abhängig ist.

Mit Pakistan und Somalia haben mittlerweile die ersten Länder den nationalen Notstand ausgerufen. Auch in Äthiopien verbreiten sich die Heuschrecken aus Süden und Osten kommend rasant. Die Stiftung Menschen für Menschen beobachtet die Situation daher schon seit dem vergangenen Jahr sehr aufmerksam.

MfM-Projektgebiete noch nicht betroffen

Vor allem im Süden Äthiopiens, entlang der Grenze zu Kenia, ist die Lage zunehmend prekär. „In den betroffenen Wüsten- und wüstenähnlichen Regionen waren schon vor der Heuschreckenplage Millionen von Menschen von Hunger betroffen“, erklärt Menschen für Menschen-Vorstand Peter Renner. „Durch die Schäden, die die Heuschrecken angerichtet haben, hat sich die Lage dieser Menschen drastisch verschlechtert.“

Die elf aktuellen Projektgebiete von Menschen für Menschen sind derzeit allerdings noch nicht direkt von der Heuschreckeninvasion betroffen. Hier hat es bisher keine entscheidenden Ernteausfälle gegeben, zumal nach Angaben des äthiopischen Landwirtschaftsministeriums bereits im Januar 90 Prozent der Ernten im Land eingefahren waren.

Nichtsdestotrotz sind die Schäden für die Vegetation und das Weideland in den betroffenen Teilen Äthiopiens schon jetzt immens. Daher ist unsere Arbeit, die auch Ressourcenschutz und Aufforstung beinhaltet, extrem wichtig und benötigt dringend Unterstützung.

Ende der Heuschreckenplage nicht in Sicht

Und eine Entspannung der Lage oder ein Ende der Heuschreckenplage ist derzeit nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Tiere befinden sich momentan in einer Vermehrungsphase. „Unsere große Sorge ist, dass sich in den nächsten Wochen noch mehr und noch größere Schwärme bilden“, so Renner. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) könnte die Zahl der Heuschrecken bis Juni um das bis zu 500-fache ansteigen.

Derzeit bewegen sich die Tiere nach FAO-Angaben nach Südwesten und entlang des Afrikanischen Grabens in Richtung Norden. „Unsere Kollegen vor Ort verfolgen die Routen der Heuschreckenschwärme sehr genau“, berichtet Renner. „Wir sind in permanentem Austausch mit ihnen.“

Aktuelle Informationen stellt die FAO hier bereit.

Titelfoto: pawopa3336 – stock.adobe.com

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