Drei Mädchen aus dem Dorf Yambelo, die aufgrund der zu hohen Fluorid-Konzentration im Wasser mit der Verfärbung ihrer Zähne zu kämpfen haben.

In Zukunft weiße Zähne

In Zukunft weiße Zähne

Sauberes Trinkwasser für Yambelo

Die 15-jährige Fikir Markos lebt mit ihrer Familie im südäthiopischen Dorf Yambelo. Wie viele Mädchen in ihrem Alter liebt sie es, sich hübsch zu machen. Doch es gibt etwas, das sie an ihrem Aussehen stört: ihre Zähne. Vor allem die Vorder- und Eckzähne sind deutlich verfärbt. Fast alle Kinder in ihrem Dorf leiden unter denselben Symptomen: bräunlich-gelbe Flecken auf den Zähnen – verursacht durch das Wasser, das sie täglich trinken. Denn die Flourid-Konzentration darin ist viel zu hoch.

Das Spurenelement kommt in Böden und somit auch im Quell- und Grundwasser in unterschiedlicher Konzentration vor. In geringen Mengen ist es für die Zähne gesund, es stärkt den Zahnschmelz und verringert langfristig Karies. In Deutschland sind daher die meisten Zahnpasten mit Flourid angereichert. Doch im Überfluss kann es zu einer Fluorose führen. Sie macht den Zahnschmelz porös und löst bleibende weiße Flecken oder bräunlich-gelbe Verfärbungen aus – besonders bei Heranwachsenden, deren Zähne sich noch bilden und wachsen. Bei langjähriger Überdosierung steigt zudem die Gefahr für eine Skelettfluorose, die Knochenverhärtung und -brüche, sowie Muskelschwund zur Folge haben kann.

Gefahren im Wasser

Fürs Putzen, Kochen, Waschen und zum Trinken holen Fikir und ihre Schwestern dreimal am Tag Wasser von einer Wasserstelle, die die Bezirksregierung vor zwölf Jahren errichtet hat. Nach der anfänglichen Freude, wieder ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben, merkten die Dorfbewohner:innen allerdings die Veränderung an den Zähnen der Kinder und sie verstanden, dass es etwas mit dem Wasser zu tun haben musste. Auch scheint die Anlage nicht alle Keime aus dem Wasser zu filtern. Denn bis heute klagen viele Dorfbewohner:innen über Magen-Darm-Beschwerden, die laut der nahegelegenen Gesundheitsstation auf verunreinigtes Wasser zurückzuführen seien.

Sauberes Wasser für das Dorf Yambelo

Trotz gesundheitlicher Risiken nutzen viele Dorfbewohner:innen weiterhin die belastete Wasserstelle, da die einzige Alternative – eine natürliche Quelle oberhalb des Dorfes – nur über einen eineinhalbstündigen Fußmarsch erreichbar ist. Menschen für Menschen wird deshalb das Wasser über Rohre von der Quelle ins Dorf leiten. Für eine schnelle Umsetzung des Projekts wird auch auf die Bewohner Yambelos gesetzt, die zum Beispiel unter Anleitung von Experten Gräben für die Rohre ausheben oder Steine schleppen. Auch ein Wasserkomitee aus mehreren Nachbarinnen und Nachbarn wird gegründet, die von Menschen für Menschen eine Schulung erhalten, um kleinere Reparaturen und Instandsetzungen selbst durchzuführen.

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