Das Coronavirus und Menschen für Menschen: Antworten auf die wichtigsten Fragen
Das Coronavirus hat die ganze Welt mittlerweile fest im Griff. Das öffentliche Leben wird in den meisten Ländern immer weiter heruntergefahren, zahlreiche Lebensbereiche sind betroffen. Viele Menschen sind verunsichert, viele Fragen sind offen. Klar ist: Durch diese herausfordernde Situation schaffen wir es nur gemeinsam, mit Zusammenhalt und Solidarität weltweit. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zur aktuellen Situation bei der Stiftung Menschen für Menschen haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Wie stellt sich die Stiftung auf die Corona-Krise ein?
“Diese Krise zeigt einmal mehr, dass die grenzübergreifenden Herausforderungen, mit denen wir es in unserer globalisierten Welt zu tun haben, in jeder Hinsicht nach menschlichem Zusammenhalt und gemeinsamen Lösungen verlangen”, sagt Dr. Sebastian Brandis, Sprecher des Vorstands von Menschen für Menschen. “Corona bedroht die Gesundheit wie die wirtschaftliche Existenz der Menschen – in Deutschland, in Äthiopien, weltweit. Wenn wir jetzt über nationale Grenzen hinaus als Menschen für Menschen zusammenstehen, geht unsere Gesellschaft – gehen wir alle – gestärkt aus dieser Krise hervor. Zudem sieht man gerade jetzt auch, wie wichtig Hygiene in allen Teilen der Welt ist. Ein Thema, das wir seit Jahrzehnten in Äthiopien vorantreiben und auf das wir auch in Zukunft großen Wert legen.”
Wie ist die aktuelle Lage in Äthiopien?
Aktuell gibt es in Äthiopien 69.709 bestätigte Corona-Fälle (1.210.933 Tests) und 1.108 Todesfälle (Stand 22.9.2020; 10 Uhr), wobei 28.634 Infizierte bereits wieder genesen sind.
Der landesweite Ausnahmezustand, den die äthiopischen Behörden am 8. April verhängt hatten, ist nach fünf Monaten im September 2020 ausgelaufen. Einige Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind seitdem wieder gelockert, so dürfen etwa öffentliche Verkehrsmittel sowie Privatfahrzeuge wieder voll und nicht nur mit maximal der Hälfte der möglichen Passagiere besetzt sein. Andere Maßnahmen zur Wahrung der sozialen Distanz und eine generelle Maskenpflicht im öffentlichen Raum haben jedoch weiter Bestand.
Ist die Entwicklungsarbeit in den Projektgebieten beeinträchtigt?
“Äthiopien hat mit Schulschließungen auf die Corona-Fälle im Land reagiert. Der Lehrbetrieb an unserem Agro Technical and Technology College (ATTC) in Harar musste daher eingestellt werden”, berichtet Menschen für Menschen-Vorstand Peter Renner. “Die Studenten haben das College verlassen und sind an ihre Heimatorte zurückgekehrt.”
Die Arbeit in unseren Projektgebieten wird aktuell noch fortgesetzt. Allerdings finden keine Trainings- und Ausbildungsaktivitäten mehr statt. Auch hier ist mit weiteren Einschränkungen zu rechnen. Die Zentrale in München ist in permanentem Austausch mit den Mitarbeitern im Project Coordination Office (PCO) in Addis Abeba. Das PCO wurde vorerst für 14 Tage geschlossen, die äthiopischen Mitarbeiter arbeiten – soweit möglich – aus dem Homeoffice.
Was unternimmt Menschen für Menschen gegen die Ausbreitung in Äthiopien?
Menschen für Menschen leistet Soforthilfe gegen die Verbreitung von COVID-19: 2000 Flaschen Desinfektionsmittel, 5000 wiederverwendbare Atemschutzmasken und 500 Decken im Wert von rund 15.000 Euro wurden in einer ersten Maßnahme an den Bürgermeister von Addis Abeba, Takele Uma, übergeben. Weitere Verteilungen von Hilfsgütern – auch in ländlichen Gebieten – werden aktuell vorbereitet.
Zudem sind Hygiene-Maßnahmen zur Eindämmung von Krankheiten fester Bestandteil unserer Arbeit in den ländlichen Projektgebieten. Langfristige Maßnahmen wie die Versorgung mit sauberem Wasser oder Handwaschmöglichkeiten an Schulen sorgen für den Rückgang von Infektionskrankheiten und helfen auch dabei, die Corona-Pandemie einzudämmen.
Befürchtet Menschen für Menschen Rückgänge bei Spenden?
“Obwohl uns viele Spender treu verbunden sind, müssen wir durch Corona empfindliche Einbrüche bei den Spendeneinnahmen befürchten”, sagt Brandis. “Die wirtschaftlichen Folgen der Krise sind gegenwärtig in ihrem ganzen Ausmaß noch gar nicht absehbar. Wir können nur hoffen, dass die Menschen in dieser schwierigen Situation ihren Blick für die humanitäre Lage über die eigenen Grenzen hinaus nicht verlieren und sich solidarisch zeigen, soweit es ihnen möglich ist. Auch für derzeit so wichtige Hygienemaßnahmen im Rahmen unserer WaSH-Projekte sind wir weiter dringend auf Spenden angewiesen.”
Ist die Stiftung in Deutschland weiterhin erreichbar?
Ja. Die Stiftung Menschen für Menschen folgt den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und der deutschen Behörden, um der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Der Großteil des Münchner Teams hat die Arbeit daher ins Home Office verlegt und ist dort am besten per E-Mail zu erreichen. Aber auch die telefonische Erreichbarkeit aller Ansprechpartner ist durch Rufumleitung gegeben. Die Zentrale von Menschen für Menschen ist unter der Nummer 089/3839790 erreichbar, ebenso können sich Spenderinnen und Spender weiterhin unter der 089/38397979 an unsere Spenderbetreuung wenden.