Mit wachen Augen blickt die kleine Hanna Wakgira in die Welt. In eine Welt, die sie fast nie kennengelernt hätte. Hannas Vater verließ die Mutter noch vor ihrer Geburt. Ihre Mutter ist bettelarm und psychisch labil. Nachbarn sagen, sie werde von Wutanfällen heimgesucht und könne sich dann kaum kontrollieren. Bereits vor der Geburt habe sie angekündigt, das Kind töten zu wollen.
Die Polizisten, die die Nachbarn kurz nach der Geburt riefen, fanden die Mutter und ihr Neugeborenes blutverschmiert und verwahrlost vor. Sie nahmen Hanna mit und brachten sie ins Mettu-Karl-Hospital in der westäthiopischen Stadt Mettu, in der auch das “Abdii Borii Childrens’ Home”, das 1996 gegründete Kinderheim der Stiftung, steht. Einen Tag später wurde Hanna dort aufgenommen.